An der honduranischen Nordküste nahe der Küstenstadt Tela gelegen befindet sich der Nationalpark Punta Izopo. Seit er 1996 von der Ramsar Konvention als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung deklariert wurde, wird der Park geschützt. Punta Izopo setzt sich aus Mangrovenwäldern, tropischem Regenwald, sumpfigen Wiesen sowie Flüssen, Lagunen und Küstenkanälen zusammen. Aufgrund dieser Vielzahl an Ökosystemen ist der Nationalpark Zuhause für eine große Zahl an Tieren. Hier sind unter anderem mehrere in Honduras vom Aussterben bedrohte Reptilien beheimatet, wie z.B. das Spitzkrokodil und vier Arten von Meeresschildkröten: die Suppenschildkröte, die Lederschildkröte sowie die echte und die unechte Karettschildkröte. Bei einer Tour erkundet man das Labyrinth aus Mangroven, Kanälen und Flüssen im Kayak, um sich Wasservögeln und anderen Tieren lautlos zu nähern.
Lage
Der Nationalpark Punta Izopo ist an der honduranischen Nordküste, am östlichen Ende der Bucht von Tela, gelegen. Seinen Namen trägt er dank eines kleinen Bergs, der die Gegend überragt – Montaña Izopo. Obwohl es in Punta Izopo ähnliche Ökosysteme sowie eine ähnliche Tier- und Pflanzenwelt gibt wie in Punta Sal, wird der Park sehr viel weniger besucht. In einem Labyrinth aus Kanälen und Lagunen münden hier die Flüsse Plátano und Hicaque ins karibische Meer. Die Sümpfe und Wasserläufe sind ein großartiger Ort zur Vogelbeobachtung.
Größe und Gründung des Parks
Mit einer Gesamtfläche von 112 km² ist Punta Izopo das zweitgrößte Schutzgebiet in der Bucht von Tela. Im Jahr 1996 wurde der Park von der Ramsar Konvention als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung Nr. 812 deklariert. Seitdem wird der Park geschützt und erfährt zunehmend mehr Aufmerksamkeit.
Natürliche Umgebung und Bedeutung des Parks
Im Park gibt es verschiedenste Ökosysteme: An den Ufern der Flussmündungen befinden sich Mangrovenwälder, die aus drei Mangrovenarten bestehen: aus roten, weißen und schwarzen Mangroven. Es gibt Flüsse, Lagunen, Küstenkanäle mit Salzwasser aus der Karibik sowie Kanäle mit Süßwasser, die aus dem Hinterland gespeist werden. Außerdem stößt man hier auf tropischen Regenwald und sumpfige Wiesen mit Gräsern, Palmen und Büschen.
Punta Izopo ist eines von zehn geschützten Gebieten, die vorrangig für den Erhalt der Biodiversität in Honduras sind. Dank seiner Nähe zu anderen vorrangigen Schutzgebieten, wie dem Botanischen Garten Lancetilla, den Nationalparks Jeanette Kawas und Pico Bonito sowie dem Natur- und Wildreservat Cuero & Salado kommt ihm eine besonders große Bedeutung in der Region zu. Punta Izopo trägt zudem zum Erhalt des mesoamerikanischen Barrierriffs sowie das biologischen Korridors in Mesoamerika bei. Die Oragnisation PROLANSATE (Foundation for the protection of Lancetilla, Punta Sal and Texiguat) mit Hauptsitz in Tela leitet den Nationalpark.
Die Mangrovenwälder der mittelamerikanischen Karibikküste befinden sich nicht direkt am offenen Meer, sondern im Bereich der Lagunen hinter dem Strand. Auf den ersten Blick erscheinen die Lagunen wie Seen, jedoch besitzen sie stets eine Verbindung zum Meer. Die herabfallenden Blätter der Mangroven und die sich dort aufhaltenden Insekten und sonstigen Tiere versorgen die Welt unter Wasser mit Nahrung im Überfluss. Eine Fülle von Tieren der verschiedensten Klassen - Krebse, Manteltiere, Schwämme, Schnecken, Amphibien, Fische - finden in den engmaschig verzweigten Wurzeln der Mangroven Schutz vor Räubern. Vor allem junge Fische und Larven von diversen Krebstieren wachsen hier zu einer Größe heran, die ihnen später das Überleben im offenen Wasser erlaubt.
Aus biologischer Sicht ist der tropische Regenwald der artenreichste Lebensraum der Erde. Die natürlichen Reichtümer dieser eindrucksvollen Wälder sind den modernen Gesellschaften bis heute nicht oder nur ungenügend bekannt. Aus der Fülle der Arten lässt sich die genetische Vielfalt ablesen, welche die tropischen Regenwälder zu einem riesigen Freiluftlabor machen. Wissenschaftler haben auf einem Hektar tropischen Regenwaldes über 800 verschiedene Bäume und Sträucher gefunden, von denen lediglich 60% bisher bekannt sind. Auf einem einzigen Urwaldriesen hat man über 50 verschiedene Ameisenarten gezählt, mehr als es zum Beispiel in ganz England gibt!
Tierwelt
Aufgrund seiner Vielzahl an Ökosystemen ist der Nationalpark Punta Izopo Zuhause für eine große Zahl an Tieren. Es gibt ca. 550 Wirbeltierarten und fast 400 Arten an wirbellosen Tieren. Ungefähr 70 Arten an Süßwasserfischen bewohnen die Bucht von Tela, darunter der Maifisch, der Snook, und verschiedene welsartige Fische, wie das Schaufelmaul. Die Populationen dieser Fischarten benötigen die Mangrovenwälder, wie es sie in den Lagunen Hicaque und Plátano gibt, zur Fortpflanzung und Ernährung. Mehrere in Honduras vom Aussterben bedrohte Reptilien sind in Punta Izopo beheimatet, so z.B. das Spitzkrokodil, der grüne Leguan, der gemeine Schwarzleguan, die Abgottschlange (Boa Constrictor) der Spitzkopfpython und vier Arten von Meeresschildkröten: die unechte Karettschildkröte, die Suppenschildkröte, auch grüne Schildkröte genannt, die echte Karettschildkröte und die Lederschildkröte. Entlang der honduranischen Nordküste gibt es zudem eine große Seekuh-Population. Ihr Ausbreitungsgebiet reicht bis zum Natur- und Wildreservat Cuero & Salado in der Nähe von La Ceiba und schließt den Nationalpark Punta Izopo ein. Andere Säugetiere, die den Park bewohnen, sind Brüllaffen und Weißschulterkapuziner. Die Gruppe der Vögel ist die auffällligste und zahlenmäßig größte in Punta Izopo. Zu den 345 Vogelarten, die man hier finden kann, zählen der Jabiru, der Rosalöffler, der Schneesichler, die Stockente, die Trauerseeschwalbe, der Pelikan, der Tukan sowie mehrere Reiher-, Kolibri-, Papageien- und Sitticharten.
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Stand: 06.09.2018
Quelle: Europ. Zentralbank